Für Schülerinnen und Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, ist der Ethikunterricht Pflichtfach (vgl. Art 47 Abs. 1 BayEUG); Art. 137 Abs. 2 BV). Ausnahmen sind Schülerinnen und Schüler, für die ein gesonderter Religionsunterricht eingerichtet ist. Am Hans-Sachs-Gymnasium wird Ethik ab der 5. Jahrgangsstufe klassenübergreifend, meist in zwei Schienen, unterrichtet. In der Oberstufe werden in der Regel zwei Kurse eingerichtet, um die Schülerinnen und Schüler zum Abitur zu führen.
Der Ethikunterricht orientiert sich in seiner grundlegenden Zielsetzung an den sittlichen Grundsätzen, wie sie in der Verfassung des Freistaates Bayern und im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland niedergelegt sind. Darüber hinaus setzen die Aussagen der Bayerischen Verfassung in Artikel 131 und die Festlegungen des Grundrechtekatalogs im Grundgesetz den Rahmen des Ethikunterrichts.
Der Lehrplan Ethik setzt folgende Schwerpunkte:
Menschsein
Zusammenleben
Religion und Kultur
Die moderne Welt
Der Ethikunterricht ist in hohem Maße kompetenzorientiert: „Die prozessbezogenen Kompetenzen, die in Ethik gefördert werden, gliedern sich in die vier Bereiche erkennen und verstehen, überlegen und urteilen, einfühlen und Anteil nehmen und ethisch handeln und kommunizieren, wobei Kompetenzen eines Bereichs solche eines anderen voraussetzen bzw. einschließen können.“ (in: Lehrplan Plus für die bayrischen Gymnasien) Diese Anlage leitet die Schülerinnen und Schüler dazu an, sichere, informations- und wertbasierte, selbstbestimmte Urteile in umwelt-, medizin-, wirtschafts- und medienethischen Fragekomplexen zu fällen: „Der Ethikunterricht dient der Erziehung der Schüler zu werteinsichtigem Urteilen und Handeln.“ (Art. 47 Abs. 2 BayEUG)
Hier wie in einem Großteil der konkreten Themen pflegt das Fach einen transdisziplinären und fächerverbindenden Ansatz: „Die Beschäftigung mit Themen wie Nachhaltigkeit, Medien oder Partnerschaft geben Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit Fächern wie Wirtschaft und Recht, Biologie, Geschichte, Geografie, Sozialkunde und Kunst.“ (aus dem Lehrplan Plus für bayrische Gymnasien). Gerade im Gegenstandsbereich ‚Religion und Kultur‘ steht das Fach in engem Austausch mit den konfessionellen Religionsunterrichten. Vielfach angewiesen ist das Fach Ethik in seinen Grundanforderungen auf den Deutschunterricht, so z.B. in den Bereichen der Lesefähig- und -fertigkeiten, der konstruktiven Gesprächsführung, der Vermittlung argumentierender Strukturen usw. Umgekehrt fördert der Ethikunterricht diese zentralen Kompetenzen und stützt deren Erwerb wie Fortentwicklung.
- Wahrnehmung und Bedürfnisse
- Familie
- Spielen
- Feste
- Islam
- Konflikte und ihre Regelung
- Erwachsen werden
- Wege zur Sinnfindung im Alltag
- Verantwortung für sich und andere
- Ethisch argumentieren
- Umweltethik
- Gewissen und Handeln
- Religiöse Sinndeutungen des Lebens
- Geschlechterrolle, Partnerschaft, Familie
- Arbeit
- Friedensethik
- Philosophisch-ethische Deutungen des Menschen
- Religionsphilosophie und vergleichende Betrachtung der Weltreligionen
- Ethik des wirtschaftlichen Handelns
- Medizinethik
- Judentum und Christentum
- Umgang mit Medien
- Dem Anderen begegnen
- Konsum und Freizeit
Der Ethikunterricht trägt in seiner Anlage und Durchführung zu vielen übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen bei, so z.B. neben den bereits genannten zentral zur Werteerziehung, dem sozialen Lernen, der kulturellen Bildung, der Medienbildung usw. In höchstem Maße ist Ethik-Unterricht auf aktuelle Themen fokussiert und lässt breiten Raum, diese Gegenstände zu diskutieren und altersangemessen zu beurteilen. Schülerinnen und Schüler, die den Ethik-Unterricht besuchen, verfügen am Ende ihrer Schullaufbahn demzufolge ein gesichertes Wertefundament als Handlungsrahmen für die weitere Lebens- bzw. Berufswelt.