Studienfahrt HH / Nordsee

  • Studienfahrt

Um Punkt Sieben Uhr am Montag Morgen startete unsere lange Busreise, mit 39 SchülerInnen und 3 LehrerInnen, entlang etlicher Baustellen nach Hamburg. Zu Beginn unserer 7-tägigen Studienfahrt, direkt nach der Ankunft in Sankt Georg – dem gefährlichsten Viertel Hamburgs – wurden wir von typisch norddeutschen ‚Schietwedder‘ begrüßt. Innerhalb von drei Tagen haben wir verschiedene Sehenswürdigkeiten, wie die ‚Elphi‘, die Reeperbahn und das Miniaturwunderland besucht.

 

Generator Hostel Hamburg – St. Georg

Als wir endlich in Hamburg ankamen und uns auf dem Weg zu unserem Hostel machten, waren wir sehr überrascht von dem Viertel in dem sich unser Hostel befindet. Hr Westphal hieß uns willkommen in St. Georg, unserer Gegend, mit folgendem Satz: " Wenn ihr abends hier langlauft und jemanden mit einer Spritze im Arm seht dann lauft einfach weiter, der tut euch nichts und das ist normal hier."  Ehrlich gesagt ist uns diese Situation nicht entgegengekommen, aber das Bahnhofsviertel ist nicht ohne Grund das gefährlichste Hamburgs. Wir übernachteten drei Nächte im Generator Hostel in 6er und 8er Zimmern, die sehr eingeengt waren. Das Bad ist so klein, dass man sich schwer umdrehen konnte ohne gegen eine Wand zu kommen. Zum Glück geben die dünnen Plastikwände aber nach, sodass mehr Raum geschaffen werden kann. Dennoch ließen wir uns nicht davon abhalten drei erlebnisreiche Tage in Hamburg zu verbringen.

Elbphilharmonie

Die Plaza der Elbphilharmonie ist sehr zu empfehlen. Nach der Fahrt mit der längsten gewölbten Rolltreppe der Welt erreicht man die Plaza, eine Aussichtsplattform mit 360° Rundumblick in 37m Höhe, von der aus man einen tollen Blick auf Elbe, Hafen und Speicherstadt hat. Auf der Plaza bleibt man auch bei strömendem Regen weitgehend trocken. Da einem jedoch bei starkem Wind der Regenschirm spätestens auf dem Weg dorthin wegfliegt oder kaputtgeht, ist trotzdem mit Nässe zu rechnen.

Tipp: Ja, auch im Sommer sollte man im Norden lange Sachen und eine Regenjacke mitnehmen.

Chocoversum

Der Besuch im Chocoversum war auf eine spaßige Weise sehr lehrreich. Auf einem humorvoll gestalteten Weg wurden wir von der frisch geernteten Kakaobohne zu der fertigen Schokolade in mehreren Abschnitten mitgenommen - und das nicht nur theoretisch, sondern immer wieder mit praktischen Phasen. Die Räume waren immer sehr schön und passend zu den Themen gestaltet. Nebenbei bekamen wir auch Informationen zu Fairtrade. Das Museum hatte auch noch alte Maschinen im Betrieb, bei denen wir die verschiedenen Schmelzgrade von Schokolade direkt probieren konnten. Die Studienfahrt-Truppe hatte auch noch die Möglichkeit eine eigene Vollmilch- oder Zartbitterschokolade mit einer Auswahl von 15 verschiedenen Toppings zu dekorieren. Die eigene mehr oder weniger langlebige Schokolade besaß witzigerweise wie das offizielle Logo auch eine ‚abgebissene‘ Ecke.

Hafenrundfahrt

An einem wieder-einmal regnerischen Nachmittag fuhren wir mit einem Boot los, um die Stadt und ihren weltbekannten Hafen vom Wasser aus zu sehen. Nach einem guten Ausblick auf die Elbphilharmonie fährt man weit raus bis zu den gigantischen Frachtschiffen, die vor den eigenen Augen Beladen werden. Besonders spannend war auch das Übersetzen (nicht Google Translate ;-) ) der Lotsen von einem Boot durch eine verhältnismäßig kleine Luke in ein großes Frachtschiff, dass den Hamburger Hafen bald verlassen würde.

Hamburg Dungeon

Für Grusel und Erschrecken auf der Fahrt sorgte das Hamburger Dungeon. In 2 Gruppen begaben wir uns auf die Reise durch das alte Hamburg, indem wir durch unterschiedlichste Räume, mit einer Vielzahl an sehr überzeugenden Schauspielern geführt wurden. In jedem Raum wurden wir aufs neue überrascht und vor allem erschrocken. Aus unserer Erfahrung lässt sich definitiv sagen, dass das Hamburger Dungeon äußerst empfehlenswert und unterhaltsam ist.

Miniaturwunderland

Das Miniaturwunderland ist ein Nachbau von mehreren internationalen Städten mit sehr viel Liebe zum Detail. Wir waren beeindruckt wie viel Arbeit und Geduld in die Modelle geflossen sein muss. Der ständige Wechsel von Tag und Nacht lässt die Miniaturwelt realer wirken und hat uns in den Bann gezogen. Von glitzernden Schneelandschaften bis zum Karneval in Rio de Janeiro ist alles dabei. Das Essen im hauseigenen Bistro ist auch sehr zu empfehlen.

Donnerstag morgen ging es dann mit dem Bus weiter nach Jever. Falls jemand gerade an das Bier gedacht hat: ja Jever kommt tatsächlich aus Jever, doch wird der Ort mit ‚f‘ und nicht mit ‚w‘, wie es das Bier tut, ausgesprochen. Das wurde uns von den Lehrern auf humorvolle Art eingetrichtert und hat sich zu einem ‚Running Gag‘ entwickelt. Für alle die Jever nicht kennen, es liegt in Ostfriesland, westlich von Hamburg und ist eine halbe Stunde von der Nordsee entfernt. Die nächste Anlaufstelle von der Jugendherberge aus, war der Aldi Nord, zu dem alle 42 Leute und unser Busfahrer regelmäßig gepilgert sind, um sich mit Snacks und Getränken zu versorgen.

Jugendherberge Jever

In Jever erwischten wir eine sehr schöne und angenehme Unterkunft. In der Jugendherberge Jever übernachteten wir die letzten drei Nächte in geräumigen 4er und 6er Zimmern in Bungalows und in einem Haus. Es gab eine Vielzahl an Sitzgelegenheiten auf dem Gelände, wo man seine Freizeit gut verbracht hat. Zu unserer Verpflegung gehörte sowohl Frühstück, als auch Abendessen und am Abreisetag auch ein Lunchpaket. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Unterkunft empfehlenswert und eine gute Abwechslung zu Hamburg war.

Wattwanderung

Auf der Wattwanderung wurden wir von einem netten Herrn begleitet, der merklich das Watt kennt und mag und uns zu diesem Ökosystem eine Einführung gab. Wir bekamen sehr viel interessantes und wichtiges Wissen zum Watt mit. Die Unterschiede zwischen dem Watt und der Wattwurmkacke und verschiedenen Muschelarten wurden in der Gruppe erschlossen. Wir konnten also immer wieder selbst mitmachen, was sehr amüsant war. Die Gruppe hatte zudem sehr viel Spaß, aber auch Komplikationen im Watt an sich. Viele sind immer wieder im Watt stecken geblieben, leider und überraschenderweise aber nie reingefallen. Das Beste jedoch war, dass Herr Westphals Watt-tauglichen Schuhe mit abgefallener Sohle plötzlich doch nicht mehr so ideal waren.

Krabbenkutterfahrt

Auf der Krabbenkutterfahrt ausgehend von Neuharlingersiel, waren wir live beim traditionellen Fisch-/Krabbenfang dabei. Es wurden jedoch keine Massen gefischt, sondern nur so viele, dass wir über verschiedene Tierarten wie Seesterne, Nordseekrabben und Flunder viel lernen konnten. Nach dem Freilassen der Tiere sind wir mit dem Schiff weiter zu den Robbenbänken gefahren. Wir konnten relativ nah zu den Robben und Seehunden, bei denen wir auf gegenseitiges Interesse stießen. Auch wenn uns der Schiffskapitän Informationen in vielen Bereichen geben wollte, hat man mit dem norddeutschen Dialekt spätestens über die Lautsprecher-Anlage nichts mehr verstanden.

Klimahaus Bremerhaven

Im Klimahaus konnten wir zu Fuß eine Reise durch alle Klimazonen entlang des 8. Längengrades machen. Dabei waren die Räume klimatisch den Gebieten angepasst. In der Sahara war die Luft sehr heiß und trocken, in den Tropen warm und feucht und die Antarktis ist tatsächlich ein großer Kühlraum mit Temperaturen unter 0°C und mit echtem Eis bedeckt. Auf dieser Reise konnten wir allerdings nicht nur über die Klimazonen der Erde und den Klimawandel, sondern auch über die Kulturen und Lebensarten der Einheimischen lernen. Auch das World Future Lab haben wir besucht, wo wir, konzipiert als ein Spiel, Entscheidungen treffen mussten, die schließlich sogar globales Ausmaß erreicht und das Klima unseres Szenarios verändert haben.

Cool, dass ihr bis hier hin gelesen habt (oder habt ihr euch nur die Bilder angeschaut?).
Nach sieben vollgepackten aber spannenden Tagen kamen wir alle krank (Danke ‚Schietwedder‘), jedoch glücklich zurück.
Abschließend noch ein großes Dankeschön an Frau Bittner, Frau Steinlein und Herrn Westphal, die sich sehr viel Mühe gegeben haben, dass die Studienfahrt reibungslos und mit vielen spaßigen Programmpunkten abgelaufen ist.

 

Anne Kastner, Carolin Fritscher, Lina Muhsin, Nika Kalmer (Q11)