Herr Dr. Lachmann, der Leiter der Repräsentanz, vermochte es in seiner kompetenten und ebenso charmanten Art, einen knappen Überblick über die sehr engen historischen deutsch-tschechischen Verbindungen zu geben, um anschließend anschaulich über die in den vergangenen Jahren gewachsenen Verbindungen zwischen Bayern und Tschechien zu berichten. Erstaunt hat vermutlich alle gleichermaßen, dass sowohl die Bayern als auch die Tschechen im jeweils anderen den wohl stärksten Wirtschaftspartner überhaupt haben. Tschechien ist mit 21,0 Mrd. EUR (2017) Außenhandelsvolumen für Bayern wichtigster Wirtschaftspartner in Mittel- und Osteuropa, drittgrößter Importeur und fünftwichtigster Handelspartner weltweit. Bayern wiederum ist für Tschechien als Handelspartner das wichtigste Bundesland (vor Sachsen: 6,8 Mrd. EUR), zweitwichtigster Handelspartner weltweit (nach Deutschland) und mit über 3.000 Firmen aktiv (Export, Import, Produktion…).
Auch wenn sich die wirtschaftlichen Daten immer in den Vordergrund drängen, so sind es doch die persönlichen Beziehungen, auf die es ankommt und die letztlich unser Leben bereichern. Nur durch die direkte Begegnung können Vorurteile abgebaut und Freundschaften geschlossen werden. Die Verbindung zwischen Nürnberg und Prag ist ebenso lang wie intensiv, aber die Strecke entlang der Via Carolina ist im 21. Jahrhundert erfreulich kurz, da sehr schnell geworden.
Die überaus herzlichen und zum Teil recht zeitintensiven Verabschiedungen am Busbahnhof Florence lassen vermuten, dass es sicherlich bald das eine oder andere private Wiedersehen gibt vor dem offiziellen Gegenbesuch unserer tschechischen Partner im Oktober 2018.